Aus dem GLS Bank Blog vom

Der Kunde muss das auch schaffen können!

In Freiburg gibt es jetzt eine ganzheitlich orientierte Friseurmeisterin: Johanna Schneider mit ihrer Haarschneiderei

„Das ist doch an den Haaren herbeigezogen“! Oder ist es sogar „Haarspalterei“? Wie wichtig Haare für uns Menschen sind, zeigt allein dieser Ausflug in deutsche Redewendungen. Für viele Menschen ist ihre Frisur ein Spiegel ihrer Stimmung. Haare können auch ein Ausdruck unserer körperlichen und seelischen Verfassung sein, sichtbar wird dies zum Beispiel in dem Phänomen, dass bei einer veränderten Lebenssituation häufig ebenfalls die Frisur geändert wird.

Immer mehr Friseurinnen und Friseure machen sich neue Gedanken über ihr Handwerk. Zu ihnen gehört auch Johanna Schneider. Die 33-jährige hat Mitte August in Freiburg ihre Haarschneiderei  eröffnet und bilanziert: „Es fühlt sich einfach gut an!“ Mit der Selbstständigkeit erfüllt sich Johanna Schneider einen großen Traum. „Ich hatte die Friseurlehre begonnen mit dem Ziel Maskenbildnerin zu werden. Das war dann aber doch nicht das richtige. Also habe ich angefangen, nebenher Fortbildungen zu machen. Dabei habe ich in einem Seminar Susanne Kehrbusch, ganzheitliche Friseurin und Gesundheitsberaterin GGB, kennengelernt“, erzählt sie.

Kehrbusch, hat mit Veröffentlichungen wie Alles klar mit Haut und Haar   die ganzheitliche Friseurarbeit in Deutschland bekannt gemacht. Über die ganzheitliche Friseurarbeit hinaus geht es aber auch um ein gesundheitsbewusstes, ökologisches Verständnis der Arbeit als Friseur. Der ganze Mensch will beraten und unterstützt und sein Haar will entsprechend behandelt werden. Dazu braucht es Zeit, Raum, Ruhe und auch gesundheitsbewusste, individuell abgestimmte Produkte. Das nachhaltige Arbeiten spielt ebenso eine große Rolle, auch, um den Kindern und Enkelkindern die Lebensgrundlage zu erhalten.

In der alltäglichen Praxis bedeutet das für Johanna Schneider: „Ich nehme mir Zeit für meine Kunden. Ein Kunde, ein Friseur und die genau passende Zeitspanne.“ Um das gewährleisten zu können, fragt sie schon im telefonischen Vorgespräch genau ab, was der Kunde braucht. Ist es nur der Haarschnitt? Oder eher eine Beratung, wie man den Haaren zu neuem Glanz verhelfen kann? Ist vielleicht sogar eine Beratung zur Hautpflege mit gewünscht? „Und dann berechne ich nach einem Stundenhonorar“, so Schneider weiter.

Wie sehr auch sie selbst diesen Unterschied zum „herkömmlich arbeitenden“ Friseursalon genießt, wird im Gespräch ganz offensichtlich. „Vor allem nicht mehr diesen Zeitdruck zu haben, dass macht eine ganz andere Stimmung und führt zu einem Wohlempfinden beim Kunden und bei mir. Das überträgt sich auch und wir können uns beide gut auf diese Zeit einlassen.“ Für Neulinge auf dem Gebiet bietet sie zunächst ungewöhnliche Dienstleistungen an. Da wäre zum Beispiel die Haaransatzwäsche, die dort reinigt, wo es nötig ist und so die Haarlängen schont. Oder die Kopfhautbürstenmassage. „Heutzutage unterschätzen wir das Bürsten. Aber die hundert Bürstenstriche, die wir aus dem Märchen kennen, haben eigentlich schon einen logischen Hintergrund“, kommentiert Schneider dazu.

Zu Beginn ihrer Selbstständigkeit hat sich Johanna Schneider noch nicht in einen ganz eigenen Salon gewagt, sondern einen Teil ihres Ausbildungssalons für sich gemietet. „Aber auf lange Sicht wäre das natürlich schon ein Traum“, erzählt sie. Zur Aufregung über den eigenen mutigen Schritt kommt die Freude, dass erste Kundinnen und Kunden schon zu ihr gefunden haben. – Aber Johanna Schneider geht auch den umgekehrten Weg und macht Hausbesuche. Mit ihrem Fahrrad macht sie sich gerne auch auf den Weg zu Kundinnen und Kunden, die bei sich zuhause „Haarschneidereipartys“ organisieren wollen.